Wie wir alle wissen, wird die Sprache der neuen Generation sehr stark durch das Internet geprägt. Das wird besonders bei der Umfrage von Langenscheidt zum Jugendwort des Jahres sichtbar. Viele Jugendwörter haben ihren Ursprung in Twitch-Streams oder TikTok-Videos. Doch woher kommen diese schnellen Veränderungen?

Heutzutage verbringen Jugendliche und Kinder in ihrer Freizeit sehr viel Zeit auf Social-Media-Plattformen und sind dadurch internationaler unterwegs. Das hat einerseits positive Auswirkungen, wie zum Beispiel die verbesserten Englischkenntnisse der Schüler/-innen. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) soll besonders unter den 15–24-Jährigen der Englischgebrauch gestiegen sein: Der Anteil liegt bei fast 75 %, verglichen mit 62 % im Jahr 2014.
Genau so entstehen auch neue Wörter, deren Ursprung man häufig in der englischen Sprache findet. Es sind jedoch nicht nur englische Begriffe, die übernommen werden, sondern auch Wörter, die es im Deutschen bereits gibt, deren Bedeutung sich aber verändert. Durch Plattformen – vor allem Twitch – und die häufige Verwendung entstehen neue Bedeutungen: Wörter wie tot oder Schere haben für Jugendliche heute eine andere Bedeutung. Zum Beispiel meint man mit dem Wort „tot“ nicht den Tod, sondern eine langweilige, „tote“ Stimmung.
Der Einfluss ist enorm – das zeigen auch die Umfragen zum Jugendwort des Jahres: Fast alle der Top-10-Jugendwörter 2025 findet man im Internet wieder. Doch warum ist das so? Soziale Medien verbreiten Inhalte sehr schnell, und Wörter, die viral gehen, werden rasch in den Alltag übernommen.
Auch Begriffe aus anderen Sprachen, wie Arabisch oder Türkisch, finden über das Internet ihren Weg in die Jugendsprache. Wenn sie häufig auftauchen und sich „exotisch“ oder ungewohnt anhören, werden sie schnell von Jugendlichen übernommen.
Schon lange bevor soziale Medien existierten, entwickelten Jugendliche eigene Ausdrücke, um sich von der älteren Generation abzugrenzen. In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren prägten Wörter wie „geil“, „krass“, „chillen“ oder „abgefahren“ den Alltag vieler junger Menschen. Diese Wörter verbreiteten sich damals vor allem durch Musik, Fernsehen oder persönliche Kontakte – also deutlich langsamer als heute.
Im Vergleich dazu entstehen Jugendwörter heute in rasanter Geschwindigkeit. Trends können innerhalb weniger Tage viral gehen, sich verändern oder wieder verschwinden. Während frühere Ausdrücke oft mehrere Jahre aktuell blieben, halten sich moderne Jugendwörter manchmal nur ein paar Monate. Trotzdem zeigt sich eine Parallele:
Egal ob früher oder heute – Jugendsprache spiegelt immer die Lebenswelt der jungen Generation wider und passt sich ihrem Alltag und ihren Medien an.
Die Jugendsprache befindet sich – stärker denn je – im ständigen Wandel. Durch soziale Medien, internationale Kontakte und den schnellen Austausch im Internet entstehen laufend neue Wörter und Bedeutungen. Obwohl sich die Herkunft und Geschwindigkeit der Sprachveränderungen im Vergleich zu früher deutlich verändert haben, bleibt eines gleich: Jugendliche nutzen Sprache, um ihre Zugehörigkeit auszudrücken, kreativ zu sein und sich von älteren Generationen abzugrenzen. Die heutigen Jugendwörter zeigen daher nicht nur Trends, sondern auch, wie stark digital und global vernetzt die Lebenswelt der jungen Menschen geworden ist.
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